Gedankensplitter. 
Mittwoch, August 10, 2005, 18:10 - GEDACHTES
Susan Sarandon, eine von mir seit langem hoch geschätzte Schauspielerin, lässt in Locarno verlauten, dass sie sich ihre Unabhängigkeit bewahrt habe, weil sie nicht dem Geld gefolgt sei: "Man braucht nicht viel Geld. Es gibt auch ein Leben, nicht nur einen Lebensstil."
So reden Menschen, die längst nicht mehr wissen, wie unglaublich viel Geld sie in Ihrem Leben erarbeitet haben und - aus welchen Gründen auch immer - einfach nicht zu erkennen vermögen, dass gerade dieser Umstand gewisse Unabhängigkeiten und Freiheiten erst recht ermöglicht.
Und "nicht viel Geld" ist ja dann wohl auch ziemlich relativ: 2000 Franken sind wirklich ein lächerlicher Betrag, wenn man über xxx-Millionen Franken verfügen kann...
Peinlich, Frau Sarandon.
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Vielleicht bin ich im Moment schlecht auf Miss Sarandon zu sprechen, weil ich gerade so ein paar - aus ihrer Sicht wohl - absolut läppische Beträge für Reisen, Konzerte, Automieten, Bücher, Hotels, Festivals etc ausgegeben habe - nicht genug: Die Steuerverwaltung überrascht mich in diesen Tagen auch noch mit einer unerwarteten Steuer-Schlussabrechnungs-Nachzahlungs-Aufforderung über einen Betrag, der S.S. nicht mal im geringsten mit der Wimper zucken liesse... schön wärs, wenn man einfach nur sagen könnte: S'ist ja nicht viel - voilà, Zahlung veranlasst - erledigt... nächste Rechnung bitte...
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"Man ist kein Milliardär, solange man seine Millionen noch zählen kann" (Howard Hughes). Ich wette, Frau Sarandon kann ihre Millionen schon lange nicht mehr zählen, selbst unter gütiger Mithilfe ihres bestimmt auch sehr unabhängigen Lebenspartners Tim Robbins.

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