Wie schön das ist - schade, verdammt noch mal. 
Freitag, August 26, 2005, 21:01 - BÜCHER
Don Horacio geht es gut - er steht mitten im prallen Leben, ist umgeben von einer grossen Familie, Orangenbäumen, seinem geliebten VW, seinen Kühen... Er handelt mit allen möglichen Dingen, am liebsten mit Antiquitäten - mit den schönsten Stücken, von denen er sich nicht trennen will, richtet er das Haus ein: So schläft die ganze Familie in Himmelbetten, und in fast allen Zimmern hängen prächtige Kristallkronleuchter.
Angesichts dieser Idylle scheint es auf den ersten Blick vielleicht schwer verständlich, dass diesen Mann immer öfter eine nahezu panische Verzweiflung überkommt, welche ihn beinahe um den Verstand bringt und ihn zunehmend vereinsamen lässt. Diese Panik unter der Dusche zum Beispiel: (...)...das Geschlecht, einst eine Rosenknospe, jetzt nur noch eine von Adern überzogene Wurst, an der zwei haarige Avocados runterhängen... (...) So soll denn tatsächlich wohl auch er nur eines dieser elenden Menschenwesen sein, die zwar hübsch auf die Welt kommen, sie aber hässlich verlassen?!

Tomás González: Horacios Geschichte. Roman. edition 8, Zürich. ISBN 3-85990-006-4

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