Ein immer noch arbeitssüchtiger... 
Montag, November 20, 2006, 22:49 - PRESSE
... aber mit seinen Kräften bewusst sparsam haushaltender 86-jähriger Mann sprach erfrischend deutlich und offen über die Mühen des Alt-Werdens.
„Es ist mir unmöglich, über das Alter nicht zu klagen. Das Gehen fällt mir relativ schwer. Es ist sehr ärgerlich für mich, dass ich im Laufe des Tages so müde werde, dass ich einen Mittagsschlaf brauche – 40 Minuten Zeit sind weg, die ich hätte leben und arbeiten können.“

Es quäle ihn vor allem das „ständige Bewusstsein, dass die Zeit vergeht, dass die mir eingeräumte Lebensspanne mit jedem Tag, jeder Stunde kürzer wird.“

Den Tod sieht er als die grösste Katastrophe: „Es erscheinen Zeitungen, und ich kann nicht mehr erfahren, was da drinsteht. Für einen, der am Leben leidenschaftlich teilnimmt, der unbedingt wissen muss, was es Neues gibt, ist das die Schrecklichste aller Möglichkeiten.“

[Interview mit Marcel Reich-Ranitzki, via BUND / Focus]

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