Montag, September 29, 2008, 09:22 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Hinreichend gesichert sein – gewisse Freiheiten haben – nicht in Not leben: damit sind die meisten Menschen zufrieden, und mehr ist nicht erstrebenswert, obwohl ein Gegenstand der Träume. Damit es aber für viele so viel gibt, bedarf es einiger, die weit radikaler sind: unzufrieden auch noch im Wohlstand, sofern die Gerechtigkeit verletzt wird; aufbegehrend noch in der Gerechtigkeit, sofern die Freiheit geschmälert wird; skeptisch gegenüber der Sicherheit, sofern sie zu früh versöhnt. Ihnen wartet kein Dank, weil sie ein Wohlbehagen stören. Sie sind die Opfer des Fortschritts, den sie ermöglicht haben.Beitrag von sb_admin
Aus: [Hans Saner] - Die Anarchie der Stille. Lenos, 1990.

S. S. zitiert in 
Die Mässigung als Tugend: "Es geht nicht darum, nicht zu geniessen oder möglichst wenig zu geniessen. Das wäre nicht Tugend, sondern Tristesse, nicht Mässigung, sondern Kasteiung, nicht Masshalten, sondern Verklemmtheit." (...) "Massvoll sein heisst, mit wenig zufrieden sein können; doch entscheidend ist nicht das Wenig, sondern das Können: Die Genügsamkeit."
-

