Unlängst... 
Mittwoch, Februar 28, 2007, 23:00 - DIALOGE
... eine (erwachsene) Frau zu einer Gruppe von etwa 11- bis 12-jährigen Mädchen:
"Los, Frauen, macht euch langsam auf den Weg."
Die Antwort?
Das glauben Sie jetzt vielleicht nicht - aber die sagten doch tatsächlich und in einem ziemlich bestimmten Tonfall:
"Wir sind keine Frauen - WIR! SIND! MÄDCHEN!"
Insulte et réplique. 
Dienstag, Januar 9, 2007, 20:54 - DIALOGE
Serge Gainsbourg et Caterine Ringer (les Rita Mitsouko).

Fragen. 
Samstag, Mai 13, 2006, 22:15 - DIALOGE
-Can I ask you a stupid question?
::Why stop at just one?
Heute hier, morgen fort. 
Donnerstag, April 13, 2006, 17:01 - DIALOGE
Heute im 12er-Bus – beim Seminar steige ich zu und setze mich neben einen sehr, wirklich sehr, sehr betagten Herrn. Weisse längere Haare, weisser wilder Bart, Hornbrille, wache Augen, das Weiss der Zähne ist einem gelblichen Farbton gewichen, leicht rundliche Konstitution, doch offenbar immer noch gut zu Fuss, der Anzug eindeutig nicht aus dieser Zeit – um die 80, 90 Jahre schätze ich den Herrn mal, mindestens… nach wenigen Minuten wendet er sich etwas überraschend an mich mit der Frage:

-Na, waren Sie auch im Klee-Zentrum?
Neinnein, ich muss nur schnell im Stadtzentrum etwas besorgen; ich wohne hier in der Nähe.
-Ach so, ich dachte nur, weil …
Und Sie – hat das Klee-Zentrum Ihre Erwartungen erfüllt?
-Ah doch, ja – ich bin sehr beeindruckt. Ich komm’ zwar von weit her, aber ich bereue keine Minute. Ich wollte das noch unbedingt sehen.
Sie sind Deutscher, das hört man – aus dem Norden?
-Ich lebe seit langem in Rom.
Oh, schön – beneidenswert… und was machen Sie denn da, wenn ich fragen darf?
-Sie können ruhig fragen. Ich verbringe in Rom meinen Lebensabend, nachdem ich lange Zeit am dortigen Goethe-Institut gearbeitet habe. Wissen Sie, wo das ist?
Hmm – so viel ich weiss, ist das Schweizerische Institut ist nicht weit davon entfernt... Ich wollte mich dort bei beiden mal bewerben. Beim Pincio?
-Ich sehe, Sie kennen sich aus.
Auskennen – ich weiss nicht. Ich habe mal für einige Wochen meine Nizza-Wohnung mit einer Journalistin aus Rom getauscht, welche im Monteverde/Gianicolese-Gebiet wohnte. Davor und danach ein paar Kurz-Aufenthalte... Doch es sind jetzt bestimmt schon einige Jahre her seit dem letzten Mal.
-Dann sollten Sie aber wirklich mal wieder hingehen. Mir ist die Stadt ans Herz gewachsen; ich habe es jedenfalls nicht geschafft, mich von ihr zu verabschieden. Ich schreib’ jetzt noch an einem Buch; meinem letzten, sehr wahrscheinlich. Das Manuskript ist mehr oder weniger fertiggestellt; ein paar Seiten fehlen noch.
Spannend… – bitte entschuldigen Sie, aber ich muss hier leider aussteigen. Grüssen Sie mir Rom, und Ihnen wünsch’ ich alles Gute!
-Da, mein bescheidenes Kärtchen, falls Sie nächstens doch noch nach Rom fahren sollten. Ein kleiner Besuch freut mich immer. Aber beeilen Sie sich; Sie wissen: heute hier, morgen fort…
Schönheit... 
Sonntag, Januar 15, 2006, 12:36 - DIALOGE
Bei einem Besuch der COLLECTION RUPF im Kunstmuseum Bern eine Aussage des Sammlers notiert:

Die Schönheit liegt weder in der Naturtreue noch in der Technik, noch im Inhalt des Bildes. Das ist das ewig unerklärliche Geheimnis des Genies.

Am liebsten hätt' ich gleich darunter an die Wand gepinselt (aber das darf man ja nicht, nicht wahr?!):

Einspruch, Herr Rupf: Es liegt auch nicht am Genie - Schönheit ist vor allem das ewig unerklärliche Geheimnis des jeweiligen Betrachters: Was er mit liebevollem, entrücktem Blick würdigt, erscheint ihm schön. Ich darf annehmen, dass das bei Ihnen auch so war. Allerdings kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass Sie bei Ihrer Sammelleidenschaft der schon damals als "Genies" gehandelten Grössen nebst der Schönheit ganz einfach auch dem Klang der ganz grossen Namen erlegen sind.

Würde mich sehr interessieren, was Herr Rupf darauf entgegnet hätte.
"Was machen Sie hier?" 
Donnerstag, Oktober 13, 2005, 23:20 - DIALOGE
"Ich photographiere."
"Und warum photographieren Sie gerade hier, bei uns, auf diesem Friedhof?"

"Gute Frage - was soll ich denn jetzt nur genau darauf antworten..."
"Sind Sie von hier?"
"Nein, ich komme aus der Schweiz und bin eben hier vorbeigefahren..."
"Aus der Schweiz - ach so... Wissen Sie, ich habe nämlich Bekannte in der Schweiz, und die sagten mir, dass die Friedhöfe dort ganz, ganz anders aussehen!"
"Ja, in der Tat, es gibt sehr grosse Unterschiede - haben Sie denn in der Schweiz schon mal so einen Friedhof gesehen?"
"Nein, noch nie. Aber aufgrund der Beschreibungen kann ich mir vorstellen, dass sie wirklich völlig anders aussehen - und deshalb verstehe ich jetzt auch, dass Sie hier photographieren."

Cimitero di Laigueglia. Oktober 2005
Dialoge, die das Leben schrieb. 
Sonntag, Oktober 2, 2005, 22:51 - DIALOGE
SIE (zu ihrer besten Freundin): „Hach, ich hab' endlich wieder mal einen guten Typen kennengelernt."
BESTE FREUNDIN: "Und? Was ist denn so gut an ihm?"
SIE: "Er ist so... so ungewöhnlich… er kann z.B. kochen; KOCHEN, sag’ ich dir; die wunderbarsten Sachen…“
BESTE FREUNDIN: "Und was ist daran so ungewöhnlich?"
SIE: "Alle meine bisherigen Typen hatten von Kochen keine blasse Ahnung - ich war immer diejenige, die ran an die Töpfe musste."

Ein Jahr später.

SIE (zu ihrer besten Freundin): „…und weisst du, was ich am meisten an ihm hasse? Er kocht; dauernd kocht er - er treibt mich noch zum Wahnsinn mit seiner ewigen Kocherei! Keines meiner Kleider, die ich noch vor einem Jahr trug, passt mir mehr!"
Frühsommergespräch. 
Dienstag, Mai 31, 2005, 17:43 - DIALOGE
ICH: Wann hast du gesagt, fängt die Vorlesung an?
DU: Jetzt.
ICH: Jetzt? Das ist aber dumm.
DU: Stimmt. Wo's doch so schön warm ist und die Sonne scheint.
ICH: Und das Seminar? Wann fängt das an?
DU: Um fünf, glaub' ich. Trinken wir noch einen Kaffee?
ICH: Sag' ich doch. He, Barista, bitte einen Caffè freddo und einen Caffè shakerato.

CESARY - BAR E PIADINA. Kornhausplatz 11, Bern.
Text: In Anlehnung an eine Idee aus der SZ vom 20.05.2005 (leicht abgeändert).
So ist es. 
Samstag, Mai 7, 2005, 09:55 - DIALOGE
ER: Darf ich Sie heute einladen?
SIE: Leider bin ich schon verabredet.
ER: Und ich wäre der letzte, der Sie an dieser Verabredung hindert?
SIE: So ist es.
ER: Ich bin um acht Uhr bei Ihnen.
SIE: Oh - da freu' ich mich aber!
Vom Aufblühen des Nadelbaumes. 
Freitag, April 29, 2005, 17:27 - DIALOGE
Zelebrant: Ich frage euch, Glyzinie&Nadelbaum: Seid ihr hierhergekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss euch hier für immer zu verwurzeln und den Bund der Ehe zu schliessen?
Glyzinie&Nadelbaum: Ja.
Zelebrant: Wollt ihr euch gegenseitg lieben und achten und euch die Treue halten alle Tage eures Lebens?
Glyzinie&Nadelbaum: Ja.
Zelebrant: So schliesst jetzt vor allen hier Versammelten den Bund der Ehe, indem ihr das Vermählungswort sprecht. Dann umschlingt euch in ewiger Treue.
Glyzinie&Nadelbaum: Vor allen Versammelten hier nehmen wir uns an als Mann und Frau. Wir versprechen uns Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Wir wollen uns lieben, achten und ehren alle Tage unseres Lebens.

Cimitero di Sant' Orsola, Palermo, April 2005.

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