Die Menschen... 
Sonntag, März 25, 2007, 15:53 - GEDACHTES
... erinnern sich, dass sie unter Saddam sicherer waren.
Nostalgie für die Diktatur - verrückt, aber wahr.
Und - Gipfel der Verrücktheit - durchaus nachvollziehbar.

Bild: Zufallsfund im Netz. Quelle nicht mehr auffindbar.
Marillenmarzipan. 
Sonntag, März 25, 2007, 11:54 - WIEN
MARILLEN. Betörend-schöner Ausdruck.

Es dauerte aber mindestens zwei Wochen (ich war da schon längst wieder zurück in Bern), bis ich herausfand, was MARILLEN sind.

(...dabei hätte ich auf der Verpackung bloss die englische Übersetzung lesen sollen... ts, ts, ts!)
Was ich mag. 20 
Mittwoch, März 21, 2007, 22:46 - GEDACHTES
Walserisches - aus Sontag-licher Sicht:
-die Fragezeichen am Ende der Antworten
-Sätze wie „Man braucht nicht viel Besonderes zu sehen – man sieht so schon viel.“
-sich seines Stückchens des Lebens erfreuen, strahlend von Verzweiflung
-und überhaupt: die Musikalität seines Schreibens.
Warum... 
Mittwoch, März 21, 2007, 22:24 - GELESENES
... das Nichts fürchten, das uns erwartet, da es sich doch von dem Nichts, das uns vorangeht, nicht unterscheidet – dieses Argument der Antike gegen die Todesfurcht ist als Trost unannehmbar. Vorher hatte man das Glück, nicht zu existieren; jetzt existiert man, und es ist dieses Partikel von Existenz voll von Unglück, das zu schwinden fürchtet. Partikel ist nicht das richtige Wort, denn jeder zieht sich dem Weltall vor oder schätzt sich zumindest ihm gleich.

"Leben heisst Boden verlieren."



Begräbnis in einem Dorf in der Normandie. Ich fragte einen Bauern, der den Leichenzug von weitem betrachtet, nach Einzelheiten. „Er war noch jung, kaum sechzig. Man hat ihn tot im Feld gefunden. Was wollen Sie… so ist es… so ist es… so ist es…“ Dieser Kehrreim, der mir im Augenblick grotesk vorkam, ist mir später nachgegangen. Der brave Mann ahnte nicht, dass er vom Tod alles sagte, was man von ihm sagen kann, und alles, was man von ihm weiss.



Um die Verwirrung oder eine nicht nachlassende Unruhe zu überwinden, gibt es nichts Besseres, als sich seine eigene Beerdigung vorzustellen. Das ist eine wirksame Methode, jedem zugänglich. Um nicht allzu oft im Laufe des Tages auf sie zurückgreifen zu müssen, ist es am besten, ihre Wohltaten gleich beim Aufwachen zu erproben. Oder nur in aussergewöhnlichen Momenten darauf zurückzugreifen, wie Papst Innozenz IX., der ein Gemälde in Auftrag gegeben hatte, das ihn auf dem Totenbett darstellte, und darauf blickte, wann immer er eine wichtige Entscheidung zu treffen hatte.

"Nur eines zählt: lernen, ein Verlierer zu sein."

Alle Texte/Zitate: E. M. Cioran
Briefe. Nr. 13, vom 13. Juni 1996: An Borges; posthum. 
Dienstag, März 20, 2007, 20:52 - BRIEFE
Lieber Borges, (…) Sie haben gesagt, dass wir der Literatur fast alles schulden, was wir sind und was wir gewesen sind. Wenn Bücher verschwinden, wird die Geschichte verschwinden, und die Menschen werden ebenfalls verschwinden. Ich bin sicher, dass Sie recht haben. Bücher sind nicht nur die beliebige Summe unserer Träume und unser Gedächtnis. Sie bieten uns auch das Vorbild für Selbsttranszendenz. Manche Leute halten Lesen bloss für eine Art von Flucht: eine Flucht aus der „wirklichen“ Welt des Alltags in eine imaginäre Welt, die Welt der Bücher. Bücher sind viel mehr. Sie sind eine Art und Weise, ganz und gar Mensch zu sein. (…)

Susan Sontag: Ein Brief an Borges.
Aus: Worauf es ankommt. Essays. Hanser, 2005. ISBN 3-446-16019-1
Von der Kunst... 
Montag, März 19, 2007, 18:57 - PRESSE
... des Erziehens und den Schwierigkeiten, sie zu definieren.
Denk-anstössiges Gespräch.

Gefunden in der ZEIT Nr. 10 vom 01.03.2007.
Sie... 
Sonntag, März 18, 2007, 18:36 - D.
... schnappt sich dann jeweils immer ein paar Exemplare zuunterst aus einem Büchergestell, dort wo die Bilderbücher sind.
Und lässt vorlesen; oder versucht selber zu lesen...
delialiest 008
Hier in: "Was machen die Jungs?" von Nikolaus Heidelbach.

Tja - Jungs, die machen so Sachen; da muss man früh genug darüber Bescheid wissen.
Machen so Sachen wie Oliver; das ist unzweifelhaft derjenige ganz links.
Der gewinnt gerade einen Wettbewerb:

Beltz Verlag. ISBN 3-407-79272-7
Lange drüber nachdenken... 
Sonntag, März 18, 2007, 09:52 - GELESENES
"Positiv denken ist das Gegenteil von Denken." [Ilse Aichinger]
jms 14 
Sonntag, März 18, 2007, 09:18 - LEBENSLAUF
Ich...
... erinnere mich seit über 30 Jahren praktisch täglich an Franz Hohlers grandioses, im positivsten Sinne bös-artiges Lied "Es si alli so nätt".
Begleitet von seinem eindringlich wühlenden Cello.

Rückblickend stelle ich fest: Das sind wohl die Zeilen, die meine Grundhaltung, meine Persönlichkeit am nachhaltigsten geprägt haben: So ein "Netter" wollte ich nie werden; den Umgang mit "netten" Menschen tunlichst meiden.
Tief eingefressen hat sich das.
Und genau so ist es auch gekommen.
In meinem Nachruf wird von allen möglichen Sachen die Rede sein, nur nicht, dass ich ein "netter" Mensch war...
"Nette" Menschen waren und sind mir zutiefst suspekt.

Ich glaube ganz fest, dass da der Franz dran schuld ist.
Und bin ihm ewig dankbar dafür.

Nachstehend die Schlusszeilen; so wahr und aktuell wie eh und je:

(...) I bi z Gösge go demonschtriere
Will i gäge d Atomchraft bi
Druf lade mi d Chärnchraftherre
Zunre chlyne Besichtigung y
Si zeige mir ihre Tämpel
Denn sitze mer zäme n a Tisch
Üsi Meinig isch komplett verschide
Aber was s verrücktischten isch

Es si alli so nätt - würklech
Es si alli so nätt - si doch Familieväter wie du und i
Es si alli so nätt - si sogar Wildwasserfahrer und Schilangläufer
Es si alli so nätt - wüsse würklech, was Natur isch
Es si alli so nätt

I ha mi dermit beschäftiget
Wäm d Schwiz im Grund gnoh ghört
Und i bi uf paar Näme gschtosse
Aber denn hani es paar dervo troffe
Vo der chlyne, mächtige Härde
Wonis allne der Marsch blost, i säg ech
Es isch würklech zum wahnsinnig wärde

S si alli so nätt
Es si alli so nätt - grüezi, Herr Dokter, gueten Obe, Herr Diräkter
Es si alli so nätt - hei sogar Sache vo mir gläse
Es si alli so nätt - kenne einzelni Schtellen us em Totemügerli uswändig
Es si alli so nätt

Letschthin traum i tatsächlech
I hoffen es wird nie wohr
Me heig mi zum Tod verurteilt
I sigi e z grossi Gfohr
Aber s schlimmschte, churz vor em Chöpfe
Si all die fründleche Grind
Vo Schtaatsaawalt, Richter und Hänker
S isch wyt und breit kei Find

S si alli so nätt - dörfe mir Ihne die Binde um d Auge legge?
Es si alli so nätt - hei Si no ne letschte Wunsch?
Es si alli so nätt - ah, Si sind Nichtraucher
Es si alli so nätt - denn legge Si jetz bitte Ihre Chopf uf dä Pflock do
Es si alli so nätt, so nätt, so unheimlich, so grauehaft NÄÄÄÄÄTTTT!
Es ist was es ist. 
Samstag, März 17, 2007, 15:48 - MUSIK
Sagte Erich Fried.
Doch wer weiss schon, was ES ist. Eldorado. Bald.

<<nav_first <Zurück | 282 | 283 | 284 | 285 | 286 | 287 | 288 | 289 | 290 | 291 | Weiter> nav_last>>