Das Prinzip "selbstreinigender Backofen." 
Sonntag, Mai 18, 2008, 13:24 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Sie sind aufgewachsen mit selbstreinigenden Backöfen.
Sie erleben heute die selbstreinigenden Sensoren in den modernen Digitalkameras.
Und sie übertragen dieses überaus praktische Selbst-Prinzip nun auf ihre Kinder.
Die Selbst-Erziehung.
Die sich-selbst-erziehenden Kinder.
Sehr angenehm.
Die Erziehung an die Kinder delegieren.
Man hat dann als Erwachsener nichts mehr damit zu tun.
Was man da wieder an Zeit gewinnt.
Die man in die eigenen Probleme investieren kann.
Erziehung - sowieso ein stark negativ besetzter Begriff aus der Mottenkiste.
Wo doch die heutigen Kinder und Jugendlichen so viel mehr wissen, so viel weiter sind, viel selbständiger, viel respektvoller, viel reifer, viel verantwortungsbewusster, viel aufgeklärter, als sie selber es damals waren.
Nein. 
Samstag, Mai 17, 2008, 19:01 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Dem Alterungsprozess kann ich weiterhin absolut nichts Positives abgewinnen.
Ausser - dieser einen Erkenntnis vielleicht:
Man weiss immer deutlicher, was man noch will.
Und was man auf gar keinen Fall mehr will.
Nicht im Bett. 
Mittwoch, Mai 14, 2008, 20:41 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Nicht bei der Arbeit.

"Bei Tisch erkennt man den Menschen."

Toskanisches Sprichwort
Pop, Perlen & Polo. 
Dienstag, Mai 13, 2008, 23:14 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Er hat seine Stimme erhoben, damals, Ende der 60er-Jahre.
Weder zu seinem noch zu unserem Nachteil.
Doch nun hat er den Moment verpasst, zu schweigen. Sich zurückzuziehen.

[Seine wöchentliche Sendung] jeweils am Sonntagabend
(nächstes Mal: 18. Mai zw. 21 und 22 Uhr auf DRS III),
vor allem das Gewäsch, das er in dieser Stunde in Form von "eigenen Geschichten, Anekdoten und Gedanken" von sich gibt - das ist ja grösstenteils nur noch peinlich.
In gewisser Weise sogar erschreckend - weil er es selber nicht (mehr) merkt.
Und niemand, der ihm das flüstern würde.
Ich benötige dringend ... 
Samstag, Mai 10, 2008, 20:19 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
... mehr, sehr viel mehr Zeit.
Irgendwie ist eben eine Jahreszeit komplett ausgefallen - da waren Schneeglöcklein, Narzissen, Magnolien, Rhabarber, Flieder, Glyzinien: praktisch alle zur selben Zeit, und nur sehr kurz - zack, zwei Tage später: Sommer ist da.
Daher arbeite ich im Moment mit meiner Gruppe fieberhaft daran, die Zeitmasse ins Dezimalsystem zu übertragen. Davon verspreche ich mir doch einiges.

Also zum Beispiel:
1 Minute = 100 Sekunden.
1 Stunde = 100 Minuten.
1 Tag = 100 Stunden.
1 Jahr = 1000 Tage.
So ungefähr.

Ist nicht ganz so einfach, wie’s vielleicht ausschaut; noch geht nicht alles auf.
Doch in meinem kleinen Team bin ich von jungen, ehrgeizigen Mathematikern umgeben.
Die schaffen das.
Man wird noch von ihnen hören.
Was von dir übrig bleibt. 
Samstag, Mai 10, 2008, 19:34 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Ein Siegelungsprotokoll. Eine Inventaraufnahme. Einige notariell beglaubigte Additionen und Subtraktionen. Eine Bilanz dieser mathematischen Fingerübungen. Ein Steuerinventar.

Und wenn du ein bisschen Glück gehabt hast in deinem Leben: die wohlwollende Erinnerung derjenigen, die da noch ein wenig weiterleben dürfen. Oder müssen.

Doch damit ist dann auch einmal Schluss.
Der neue Luxus. 
Samstag, Mai 3, 2008, 07:51 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Zeit haben.
Anonymität.
Ruhe.
Den Rückwärtsgang als Vorwärtsbewegung erkennen.
In Möglichkeiten denken, statt in Schwierigkeiten.
Die Beschränkung.
Der Verzicht.
Ein Leben ohne Gratiszeitungen.
Sag' ich ja. 
Sonntag, April 27, 2008, 13:15 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Zuerst und zuoberst: das dröhnende Öko-Dauergelaber.
Ganz leise, im stillen Kämmerlein: die seriöse Kosten/Nutzen-Analyse.
Schliesslich [der kleinlaute Entscheid für das billigste Angebot.]
"Billig" durchaus im doppeldeutigen Sinn.

Gegenüber der Tagespresse das üblich-nichtssagende Firmensprecher-Schönrede-Blabla.

Wasser predigen - selber Wein trinken.
Und dabei ziemlich überzeugt sein von der herausragenden Qualität des billigen Fusels.
Energie Wasser Bern. 
Freitag, April 18, 2008, 20:36 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Berner Ökostrom - heute an morgen denken.
Investieren Sie einen festen Betrag pro Jahr in Ökostrom.
Oder decken Sie Ihren gesamten Strombedarf mit zertifiziertem Ökostrom ab.

Wie das geht und was Sie damit für unsere Umwelt tun, erfahren Sie in der beiliegenden Broschüre.

Um Ihnen den Wechsel auf Ökostrom zusätzlich zu erleichtern, unterstützen wir das Schweizer Artenschutzprojekt "Smaragd": Für jede neue Ökostrombestellung, die uns bis zum 30. April 2008 erreicht, spenden wir 20 Franken an den WWF. Das würden wir gerne auch in Ihrem Namen tun. Damit unsere Umwelt dank Ihrer Bestellung gleich doppelt profitiert.

Danke, dass Sie heute an morgen denken.

Frontalangriff auf das schlechte Gewissen.
Illustriert mit zwei putzigen Schnupperschnupper-Kaninchen und zwei niedlichen Knopfaugen-Igelchen, jeweils im sattgrünen Gras hüpfend oder sitzend, einmal noch ergänzt mit Brombeerranken.
Volltreffer.
Wie man da doch gleich reflexartig, den Tränen nahe, zum Bestellzettel greifen möchte.
So wie man schon seit Jahren zu diesen elenden Energiesparlampen gegriffen hat.
In der Meinung, jeder Einzelne könne so doch tatsächlich und wirklich und nachhaltig etwas bewirken. Für die Umwelt.

Doch so langsam ödet dieses penetrante Öko-Gedudel an.
Und mit der Zeit kotzt es an. Aber satt.

Denn man liest ja nebenbei auch so Sachen wie "... der Bedarf für mindestens ein bis zwei neue Atomkraftwerke in der Schweiz ist eindeutig nachgewiesen..."
Oder dann liest man so Dinge wie "...das neue Rechenzentrum der Swisscom in Zollikofen verbraucht so viel Strom wie eine Kleinstadt mit 15'000 Einwohnern..."
Oder dass die EWB den Bau von Kohlekraftwerken in Deutschland tatkräftig befürwortet und unterstützt.

Ob die Swisscom ihren gesamten Strombedarf mit Ökostrom abdeckt? Wohl kaum; wer gewinnorientiert arbeiten muss, kann sich das gar nicht leisten.
Wieso schafft man, ausser dem seichten PR-Gefasel, für die kleinen Frauen & Männer eigentlich keinerlei andere, handfeste Anreize - z.B. den Ökostrom billiger als den Atomstrom anbieten?

Wer profitiert denn eigentlich nun wirklich?
Die Umwelt?
Ha!

Meine Devise lautet unerschütterlich: Strom rationieren - heute an morgen denken. Aber glaubwürdig. Danke, liebe Stromanbieter.
Gedankensplitter. 
Samstag, April 5, 2008, 22:40 - GEDACHTES
Beitrag von sb_admin
Seit einiger Zeit komme ich nicht vom noch etwas nebulös wirkenden Gedanken los, dass die Demokratien tatsächlich keine äusserlichen Feinde zu fürchten brauchen – die demokratische Staatsform wird sich von selber erledigen.

Solche Überlegungen sind zwar grundsätzlich nicht neu.
Für mich hingegen schon – bin ich doch bisher mit felsenfester Überzeugung für die am wenigsten unerträgliche, am wenigsten unmenschliche, am wenigsten ungerechte unter all den unerträglichen, unmenschlichen und ungerechten Regierungsformen dieser Welt eingetreten.

Muss jetzt aber doch noch angestrengter darüber nachdenken, wieso ich da manchmal daran zu zweifeln beginne.


*
Gerade in einer Tageszeitung die Bildunterschrift gelesen:
Präsident Sarkozy mit seiner aktuellen Frau Carla Bruni.

Natürlich entspringt der Begriff „aktuell“ der Feder (Feder!?) eines vielleicht etwas gedankenlosen? bösartigen? eifersüchtigen? frustrierten? sarkastischen? (Zutreffendes bitte ankreuzen) Journalisten.

Trotzdem: hübscher Denk-Anstoss.
Jemandes aktueller Partner zu sein.
„Gestatten: Darf ich Ihnen meine aktuelle Lebensabschnitts-Partnerin vorstellen?“
Gerade sehr respektvoll kommt mir eine solche Art von Beziehung ja nicht unbedingt vor.
Oder eben doch eine höhere Stufe der Erkenntnis, welche a.more.s, bekanntlich von eher geringerem Verstand, nicht mehr zu erreichen vermag?
Gestern A, heute B – und morgen wer?
Warum dann nicht gleich lieber ohne?

Na ja – lassen wir das.


*
Die verschwindenden Dinge im Quartier:
Die Bäckerei – weg.
Die Apotheke – weg.
Das Postamt – weg.

Die sich neu einnistenden Dinge im Quartier:
Der Pizza-Hauslieferdienst, mit take-away.
Ein indischer Kleinst-Lebensmittelladen, auch mit take-away.
Das Sonnenstudio, ohne take-away (ausser man bezeichne den durch die UV-Bestrahlung leicht dunkleren Braunton der Haut als solches).

Ob eine kommende Generation die wohl auch vermissen wird, wenn sie mal verschwinden?

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