The last week ... 
Montag, Juni 1, 2009, 20:09 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
[... at Morningside Bookshop.] Closing Sunday, may 31, 2009.
Wohl unvermeidlich. 
Montag, Mai 25, 2009, 19:35 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Dass ich hier wieder Ciorans einwerfe.

Erotik ist unerfüllte Agonie,
weshalb du die Frau nicht lieben kannst,
die dir nicht vom Tode flüstert
und dich nicht im Nichtsein bestärkt…
Indem sie sich zwischen uns und die Dinge einschleicht,
entrückt sie uns der Welt
und ist verantwortlich
für unseren Rückschritt in der Erkenntnis.
Wie viel der Geist dem Liebesgram zu verdanken hat!
Er könnte dessen Werk sein.
Im übrigen sei angemerkt,
dass Frauen nur in dem Masse in die Geschichte eingegangen sind,
als ihnen gelungen ist,
Männer einsamer werden zu lassen.

*

Sowohl Freude als auch Frohsinn erlaben,
jedoch die eine den Geist
und der andere die Sinne.
Hat denn jemand von Frohsinn in der Mystik geredet?
Gab es denn jemals irgendeinen frohgemuten Heiligen?
Hingegen begleitet die Freude die Ekstase
und grenzt sogar
in ihren milderen Formen
an den Himmel.
Nur unter Menschen kannst du fröhlich sein;
Freude kannst du nur allein erfahren.
Fröhlich musst du mit einem anderen sein;
bist du aber allein,
dann reichst du näher an die Gipfel der Freude.

Aus: Gedankendämmerung.
Ein Cioran reicht heute nicht. 
Mittwoch, Mai 20, 2009, 13:45 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Darum nehm' ich - gleich jetzt - eine Überdosis.
Zum Glück ist da kein Beipackzettel mit Empfehlungen & Risiken & Nebenwirkungen.

cioran L1010243

Suhrkamp, 2008. ISBN 978-3-518-42007-2. Aus dem Französischen übersetzt haben u.a. François Bondy & Paul Celan.

Rezension in der NZZ vom 19. Mai 2009: [Selbstmordmeditation]

Wenn ich die über 2000 Seiten durch bin, geht es hier vielleicht weiter.
Das ist was für Kinder... 
Samstag, April 4, 2009, 13:40 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... von 3 bis 99.

Die Leute auf der Strasse haben ein bisschen Angst. Sie wissen nicht, dass meine Katzen lieb sind.



Wir gehen gerne angeln. Am Steg ist es immer voll. Aber nicht, wenn wir kommen. Da gehen alle nach Hause und wir haben unsere Ruhe.

[Moritz Verlag], 2009.
Gerade ein bisschen geträumt von ... 
Dienstag, März 24, 2009, 22:09 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin

Schabzigergrün gestrichene Turnhalle. 
Samstag, März 21, 2009, 20:25 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... schäbig, schabzigergrün, eine jener Steigerungsformen vom Konkreten ins Konkretere, wie sie durch den Text eilen, Steigerungsstaffetten, zu einem grossen Crescendo zusammenlaufend. Decrescendo, denke ich lesend gegen Ende des Romanes immer wieder, Decrescendo bei voller Fahrt, sehe die Gotthardpost und wilde Rösser, den Kutscher auf dem Kutscherbock. Literatur war jüngst riskanter, lauter, denke ich, geräuschlos durch den Aargau sausend. Burger hat Staudämme errichtet, getippt und wiedergetippt, bis seine Lösung gesättigt und das eigene Idiom aufgetaucht war, um dann seinen Landstrich zu fluten, brav mutet vieles an, was man heute zwischen Buchdeckeln liest, Bravkräfte wirken auf uns, die Schreibenden, ein Alpha-Beta-Omegablocker. Ein Freund, Unruhigfischer im Zürichsee, sagte, nachdem er den Köder ausgeworfen hatte und der Silch sich auf die Wasseroberfläche legte und langsam damit verschwamm, sagte, er lese Bücher, um NICHT zu verstehen, er lese, um auf Rätsel zu stossen, auf Dunkelheiten, Geheimnisse. Sobald er zu verstehen beginne, was er lese, höre er auf. (...)

Peter Weber: Farfisa Partner.
Gefunden in "Salü Hermann" v. M. Bundi / K. Isele. [Edition Isele]
... das Hermaphrodistische bezüglich Subjekt/Objekt ... 
Mittwoch, März 11, 2009, 20:36 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
(…) Halten Sie dergestalt Ihre Einladung aufrecht, Frau Menscha? Mit dem schönen Satz: wie siech auch immer, Blankenburg enträt Ihrer? Die zahlreichen Genitive sind eine Spezialität Ihres Herrschaftsbereichs. Loontien und Arpagaus überbieten sich gegenseitig in Abkunfts-Metaphern. Verlangt der eine nach der Stunde der Wahrheit, entblödet sich der andere nicht, Land des Lächelns zu verstehen. Blankenburg schreibt nicht: Wir müssen Sie haben, sondern: wir möchten uns Ihrer versichern. Gerade weil das Genitivobjekt im Sterben begriffen ist, so Abramczik, Briefe zur malästuösen Erziehung der Menschheit, werden Moribunde und Katatonische kategorisch in diesen Fall gesetzt. Lautenschlager dagegen, Historisch-kritische Bestandesaufnahme des siechen Wesgefälles, meint, das Hermaphroditische bezüglich Subjekt/Objekt spreche unbedingt für die letale Fin-de-siècle-Stimmung dieses Kasus. Heisst die Liebe Blankenburgs die Liebe von oder zu Blankenburg? Ist es ein Genitivus subjectivus oder objectivus? Schrieb ich zuerst Ihnen oder Sie mir? Ist Blankenburg meine oder Schuren-Grächen Ihre Erfindung? In Ihrem Park gibt es Pflanzen, die vom Genitiv regiert werden: der Agave ansichtig werden. Die Montreux-Berner-Oberland-Bahn erscheint im Genitiv: wir schämen uns ihres Knirschens, aber auch: wir staunen ihrer. Im Wesfall, so Abramczik im Gegensatz zu Lautenschlager, suche das Objekt oder Subjekt den direktesten, doch morphologisch aufwendigsten Weg zum Tod. Das Beispiel freilich besorgt der Verfasser der Briefe zur malästuösen Erziehung der Menschheit beim Genitiv-Linguisten: die alten Formen der adjektivischen u-Stämme im Gotischen, hardus, hardjaizos. Lautenschlager, liebe Dynastin derer von Blankenburg, verdanken wir hingegen die Aufdeckung eines fatalen Irrtums bei der Übersetzung von griechisch geniké. Nach dem Sprachgebrauch der stoischen Grammatiker bedeutet das Adjektiv genikos nicht die Abstammung betreffend, sondern vielmehr die Gattung bezeichnend, allgemein. So wäre der Genitiv der allgemeine Kasus und nicht der klassische Fall der Herkunft und Abhängigkeit, was man bedenken sollte, wenn man den Scheintoten so bettet, dass man sich seiner erbarmt. Ihrer, schöne Gräfin, dürfte ich auf jeden Fall nur noch im archaisierenden Todesdeutsch begehren, dessen werde ich mich als Abgrundbibliothekar und Rodungsförster befleissigen und nicht entschlagen wollen, wesfalls der Unterfertigte als der Ihrige verbleibt.

Aus: Hermann Burger - Blankenburg.
Gerade sehr angetan ... 
Dienstag, März 10, 2009, 21:08 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... von diesem Buch, welches mir am vergangenen Sonntag mehr oder weniger zufällig in die Hände geriet.
[Schirmer-Mosel]
(...) Blankenburg, und ich meine nun das Schloss als Institution ... 
Donnerstag, März 5, 2009, 20:22 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
… umfasst in der Haupt- oder Zentralbibliothek und in den Nebenkabinetten, im Antiquariatsflügel, in der alten Orangerie, in den Korridoren, Blindgängen und Treppenhäusern bis hinauf in die bulläugige Mezzaninzone, die Mägdemansarden und Estrichwinkel an die fünfzigtausend Franz-, Halbfranz-, Folio-, Oktav-, Quart- und Duodezbände in Leinen, Kaliko, Schirting, auch in appretiertem Mattgewebe, in Marmorierpapier wie Achat-, Kleister-, Kibitzdeckeln, in Kapziegenleder, Maroquin genannt, des weiteren Oasenziegen-, Bock- und Samtleder, kein Salpaleder allerdings, Samt- ja, Salpaleder nein, hingegen Saffian mit Perl- und Juchtenleder mit aufgeprägten Spitzkaronarben, dann die Pergamentabteilung, gekälkte Tierhaut, gebimst und mechanisch geschliffen, die besten Kalbpergamente geben verendete Tiere her, schrunsichte, die Blutstockung im Fell als Äderung, auch Velin, Jungfernpergament, nicht zu vergessen das ordinäre Schweinsleder für Alben und Almanache, dito Französische und Englische Broschuren, wohin, fragt man sich, mit den Taschenbüchern, aber sie haben Platz in Blankenburg, die Gedichthefte und Separata, von der bibliophilen Kostbarkeit mit Flach-, Hohl-, Kopf- oder Rundungsgoldschnitt bis zu den Losen Blättern ist alles vertreten, und dieses einer Glasperlenspielorgel vergleichbare Instrument gilt es einmal im Jahr zu stimmen; bedeutet Silvesterarbeit für mich, den Leselosen, die vergangenen zwölf Monate ab- und die kommenden leerzuschreiben, aus dem Loch ins Loch hineinzustarren, heisst es für Sie, im nobelsten Galakleid und mit dem Hilfspersonal des Berner Leseinstituts Legissima die Bestände zu sichten, die Sammlung zu temperieren. (…)

Hermann Burger: BLANKENBURG. S. Fischer, 1986.
"Den Kopf voller Meisterwerke ... 
Mittwoch, März 4, 2009, 21:50 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... - und selber bringt man nur ein paar "Brösmeli" zustande... "

Podcast von DRS 1 zu [Leben und Werk von Hermann Burger.]

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