Fussballwahn. 
Sonntag, Juli 2, 2006, 08:24 - CAT-EGORY

Photo: © by Wolfgang Lauter, München.

Der Fussballwahn ist eine Krank-
heit, aber selten, Gott sei Dank.
Ich kenne wen, der litt akut
an Fussballwahn und Fussballwut.
Sowie er einen Gegenstand
in Kugelform und ähnlich fand,
so trat er zu und stiess mit Kraft
Ihn in die bunte Nachbarschaft.
Ob es ein Schwalbennest, ein Tiegel,
ein Käse, Globus oder Igel,
ein Krug, ein Schmuckwerk am Altar,
ein Kegelball, ein Kissen war,
und wem der Gegenstand gehörte,
das war etwas, was ihn nicht störte.
Bald trieb er eine Schweineblase,
bald steife Hüte durch die Straße.
Dann wieder mit geübtem Schwung
stieß er den Fuß in Pferdedung.
Mit Schwamm und Seife trieb er Sport.
Die Lampenkuppel brach sofort.
Das Nachtgeschirr flog zielbewußt
der Tante Berta an die Brust.
Kein Abwehrmittel wollte nützen,
nicht Stacheldraht in Stiefelspitzen,
noch Puffer, außen angebracht.
Er siegte immer, 0 zu 8,
und übte weiter frisch, fromm, frei
mit Totenkopf und Straußenei.
Erschreckt durch seine wilden Stöße,
gab man ihm nie Kartoffelklöße.
Selbst vor dem Podex und den Brüsten
der Frau ergriff ihn ein Gelüsten,
was er jedoch als Mann von Stand
aus Höflichkeit meist überwand.
Dagegen gab ein Schwartenmagen
dem Fleischer Anlaß zum Verklagen.
Was beim Gemüsemarkt geschah,
kommt einer Schlacht bei Leipzig nah.
Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen
durch Publikum wie wilde Bienen.
Da sah man Blutorangen, Zwetschen
an blassen Wangen sich zerquetschen.
Das Eigelb überzog die Leiber,
ein Fischkorb platzte zwischen Weiber.
Kartoffeln spritzten und Zitronen.
Man duckte sich vor den Melonen.
Dem Krautkopf folgten Kürbisschüsse.
Dann donnerten die Kokosnüsse.
Genug! Als alles dies getan,
griff unser Held zum Größenwahn.
Schon schäkernd mit der U-Boots-Mine,
besann er sich auf die Lawine.
Doch als pompöser Fußballstößer
Fand er die Erde noch viel größer.
Er rang mit mancherlei Problemen.
Zunächst: Wie soll man Anlauf nehmen?
Dann schiffte er von dem Balkon
sich ein in einen Luftballon.
Und blieb von da an in der Luft,
verschollen. Hat sich selbst verpufft. -
Ich warne euch, ihr Brüder Jahns,
vor dem Gebrauch des Fußballwahns!

Joachim Ringelnatz, 1883 - 1934

(aktuelles Kalenderblatt aus dem literarischen Katzenkalender 2006)

Fuss... was?! Gäääähn. 
Sonntag, Juni 11, 2006, 12:51 - CAT-EGORY

Weidenkätzchen. 
Donnerstag, März 16, 2006, 21:11 - CAT-EGORY
Aus: Der literarische Katzenkalender 2006. Schöffling, Frankfurt.
..........................................................
Als man ihre Jungen in den Fluss warf, miaute die Katzenmutter so kläglich, dass die Weiden am Ufer ihre Äste hinunterstreckten, damit sich die Kätzchen daran klammern konnten. Seit diesem Tag wachsen der Weide jedes Frühjahr Kätzchen, weich wie Katzenfell. (Sage aus Polen)
Berner Sturmkaratekatze. 
Samstag, März 4, 2006, 11:28 - CAT-EGORY
Da bin ich doch gestern trotz Fasnacht und anderen Widerwärtigkeiten in einer speziellen Mission unterwegs. Bin dort, wo Katzen draussen noch frei herumlaufen dürfen.
Und entdecke dieses Prachtstier - gross, schön, kugelrund; in sich selbst ruhend.
Rundherum tobt der Sturm - wahrscheinlich wartet sie darauf, eingelassen zu werden.
Das gibt ein Prachtskatzenbild - ich zücke die Kamera.

Anschliessend kann ich's nicht lassen, mich zu nähern, die Hand auszustrecken - natürlich nicht ohne ihr einige liebevolle Anzüglichkeiten zuzuflüstern, welche sie ohne sichtliche Regung über sich ergehen lässt.
Eine Sekunde vor dem Eintauchen der Hand ins weiche Fell versetzt sie mir blitzschnell - im Ansatz nicht erkennbar, wie bei einem Klasse-Karateka - und unter bedrohlichem Fauchen ein paar kräftige Prankenhiebe, die Krallen etwa zur Hälfte ausgefahren.
Während ich in schallendes Lachen ausbreche und die Katze vor Begeisterung über so viel Charakterstärke - jetzt aber aus sicherer Entfernung - mit Lob überschütte, begibt sie sich nach getaner Arbeit zurück in ihre majestätische Ruheposition.
Die Augen g-e-n-ü-s-s-l-i-c-h geschlossen - halbgeschlossen... mich im Auge behaltend...

Auf meinem Handrücken zeichnen sich drei Pünktchen ab, aus welchen etwas Blut nach aussen dringt.
Aus dem aufregenden Leben... 
Donnerstag, Februar 23, 2006, 21:40 - CAT-EGORY
...einer jungen Katze - mehr oder weniger regelmässig nachzulesen bei Moving Target:
Der Kleine schläft leider immer noch nicht durch. Genau genommen hat er damit begonnen, um fünf Uhr früh spätestens die Wände und Stuhllehnen hochzurasen und mit Karacho wieder runterzuknallen. In den Pausen. Die restliche Zeit galoppiert er übers Bett.
Leider gibt's dazu keine Action-Bilder - nur putzige Waffenstillstands-Aufnahmen.
Hat a.more.s sich das vielleicht etwa so vorzustellen?

Heute Nacht hat er GAR NICHT geschlafen, sondern ist alle 2 Min an irgendwas hochgerannt. Schreiend, versteht sich. Irgendwann haben wir Rambo schließlich mit (großen) Bettdecken beworfen. Unter denen es dann kräftig schnurrte.
Poste d'observation. 
Mittwoch, Februar 8, 2006, 21:11 - CAT-EGORY

© Nouvelles Images et Marie Babey 2005.
Perfekte Stadtführer. 
Montag, Dezember 19, 2005, 18:20 - CAT-EGORY
Besonders in Rom und Venedig folge ich oft den Katzen.

Sie führen häufig zu idyllischen Orten, welche in keinem Reiseführer verzeichnet sind.

Selbstverständlich werden sie für ihre Dienste reichlich entschädigt.
fat black cats 
Freitag, Dezember 16, 2005, 22:10 - CAT-EGORY

Fat black cats on your wall
can scare you and all,
but the best thing they do
are the things that they don't.
These black cats don't purr,
and they can't claw the couch
'cause they're just in a calendar
up on the wall.

Fat black cats won't bite your legs
and they can't suck the eggs,
nor get stuck in a tree,
if they stay in your calendar
looking at you.

So if you like fat black cats,
keep them in calendars
and not roaming the streets!

achachach... 
Freitag, Dezember 9, 2005, 21:18 - CAT-EGORY

Keine Spur mehr. 
Mittwoch, Dezember 7, 2005, 23:04 - CAT-EGORY
Von Mademoiselle.
Seit dem 26.11.2005.
Kein gutes Zeichen.

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