Freitag der Dreizehnjährigen - zu Besuch in einer fremden Welt. 
Freitag, August 13, 2004, 13:18 - PRESSE
Noch mal 20 sein? Oh ja, doch. Und 18? Oder 8? Warum nicht, hat auch seinen Reiz. Aber noch mal 13 Jahre sein? Lieber nicht. Zu viele unangenehme Erinnerungen...
SZ-Magazin von heute - voll mit Porträts von 13-Jährigen; ein Blick auf ihr Leben, jetzt und dort in Deutschland, im Sommer 2004. Lesen.
Chiemgauer, Roland, Prenzlauer, Berliner - statt Euro. 
Donnerstag, August 12, 2004, 22:29 - PRESSE
Erstaunliches gelesen:
"...Aus einem anfänglich belächelten Experiment hat sich die Regionalwährung inzwischen zu einem bewährten und beliebten Zahlungsmittel entwickelt. In Oberbayern kennt man den 'Chiemgauer', in Bremen kann man seit über einem Jahr mit dem 'Roland' einkaufen; auch in Brandenburg und am Bodensee gibt es eine Parallelwährung; in nicht weniger als 18 deutschen Städten steht die Einführung einer Alternativwährung bevor. So auch in Berlin: Läuft alles nach Plan, wollen die Initiatoren um den Wirtschaftsingenieur Alexander Woitas Mitte September den 'Berliner' in Umlauf setzen. Vorerst nur im Stadtteil Prenzlauer Berg. Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt von der Lottogesellschaft, die 10'000 Euro Starthilfe zuschoss. Wichtiger Sponsor ist zudem die Bundesdruckerei, die für fälschungssichere Noten sorgt.
Hinter allem steht der Wunsch nach einem nachhaltigen Finanzsystem, das - losgekoppelt von den globalen Finanzmärkten - Schutz bieten soll vor Spekulationen, Wirtschaftskrisen und Inflation. Lokale Wirtschaftkreisläufe werden unterstützt, Wertschöpfung und Überschüsse bleiben in der Region, das Kleingewerbe wird unterstützt, ein direkter Draht zu den lokalen Einzelhändlern soll geschaffen und so die Bindung der Bewohner an ihr Quartier, ihre Region gestärkt werden. Dadurch wird verhindert, dass noch mehr Geschäfte in den Vierteln schliessen müssen, weil sie von grossen Ketten bedrängt werden. Regionalwährungen werden übrigens eins zu eins gegen Euro umgetauscht. Bei einem Rücktausch in Euro fällt eine Gebühr von 5 Prozent an; dieses Geld soll im Prenzlauer Berg in soziale Projekte fliessen." (Paola Carega, BZ vom 12.08.2004)
Auch er bekommt seinen Sommer ab... 
Mittwoch, August 11, 2004, 20:06 - BÜCHER

(auf die unteren drei Bilder klicken, dann bekommt man sein Lebensgefühl besser mit...)

(Diogenes Kinder Taschenbuch/Penguin Books, London)

Lieber Vater. 
Mittwoch, August 11, 2004, 17:59 - BÜCHER
Bitte lege mir morgen, bevor du zur Arbeit gehst, ein halbwegs neues Foto von dir irgendwohin.
Habe heute irrtümlich einen wildfremden Mann auf der Strasse angesprochen, weil ich ihn für dich hielt.
Wollte daher auf dich warten, um dich zu besichtigen. Ist aber schon Mitternacht, und ich brauche meinen Schlaf.
Dein Sohn

(Ch. Nöstlinger/Jutta Bauer; EIN UND ALLES; Beltz&Gelberg, 1992)
Völlig losgelöst von der Erde. 
Sonntag, August 8, 2004, 01:49 - PRESSE
Im Tagesanzeiger einen wahrlich atem-beraubenden Artikel gelesen über Gefühle, die man nie mehr vergesse - über das Erleben eines Zustandes, der sonst nur Astronauten vorbehalten ist - die "Space girls reloaded" und die anderen Teams sind in Frankreich dem Weltraum nahe gekommen - und fast alle möchten wieder zurück. Nach der Lektüre durchaus nachvollziehbar.
"Oh, Redsie! Redmond verfügt über eine ausufernde... 
Samstag, August 7, 2004, 22:33 - PRESSE
...Fantasie. Er ist ein kompletter Fantast, ich liebe ihn." Der das sagt, heisst Martin Amis - hätte mich bis vor kurzem jemand gefragt, wer das sei, ich hätte antworten müssen: Keine Ahnung. Kennengelernt im TGV Paris - Bern, auf den Seiten 12 - 15 im SZ-Magazin Nr. 32/6.8.2004 ("Ich bin elitär", ein Gespräch mit dem Enfant terrible der englischen Literatur). Da ich selber Redsie innigst liebe, horche ich natürlich auf - selten genug, dass ihn jemand überhaupt noch erwähnt. Sehr anregendes Interview über die wichtigen Dinge im Leben. Männliche Midlifecrisis zum Beispiel. Setze 'The Rachel Papers' und das demnächst erscheinende 'Yellow Dog' oben auf die Einkaufsliste.
Paris ojaja. 
Samstag, August 7, 2004, 17:51 - BÜCHER

Oja! Auch ich war in Parih
Oja! Ich sah den Luver
Oja! Ich hörte an der Sehn
die Wifdegohle-Rufer

Oja! Ich kenn' die Tüllerien
Oja! Das Schöhdepohme
Oja! Ich ging von Notterdam
a pjeh zum Plahs Wangdohme

Oja! Ich war in Sackerköhr
Oja! Auf dem Mongmatter
Oja! Ich traf am Mongpahnass
den Dichter Schang Poll Satter

Oja! Ich kenne mein Parih.
Mäh wih!

(Robert Gernhardt: Wörtersee; Haffmans)
Die Ehe... 
Montag, August 2, 2004, 09:52 - BÜCHER
...ist nun mal
eine seriöse Schlacht.
Nein,
eine Operation.
Zwei Chirurgen
operieren einander.
Ohne Narkose.

(M. Walser, "Zimmerschlacht", 1967)
Starke Worte. 
Montag, August 2, 2004, 08:51 - BÜCHER
INTERESSE. Der stärkste aller Affekte ist mitnichten die Liebe, wie der anschwellende Sirenengesang der Illustriertenweisheitsapostel uns belemmerten Schafen weismacht, sondern das Interesse. Während die Liebe dann, wenn sie sich das Begehrte einverleibt hat, in Erschlaffung zurückfällt und sich, wenn sie nicht in Ekel erstickt, allenfalls in Zuneigung zum Begehrten und Bekommenen transsubstantiiert, bleibt das Interesse, worauf immer es sich richtet, gerade deswegen wach und unvermindert, weil es nicht auf Einverleibung sinnt, sondern sein Kapital aus der Distanz zu seinem Objekt schlägt. Nur wenn sich die Liebe mit dem Interesse paart, hat sie Aussicht auf Beständigkeit - das Interesse aber ist das Grössere von beidem. Es ist die Mutter der Achtung. (...)
ACHTUNG. Jene aus Interesse geborene Haltung Dingen und Menschen gegenüber, die sie in ihrer Eigenmächtigkeit und Eigenständigkeit bestehen lässt, ohne sie im "Wunder der Anerkennung" oder gar in den Metastasen der "Liebe" ins Eigene zu transubstantiieren. Die Achtung ist kalt und unparteiisch, deswegen der einzige Habitus, der für eine rationale Ethik ernstlich in Betracht käme. Die Achtung ist langmütig und freundlich, die Achtung eifert nicht, die Achtung treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht, sie stellt sich nicht ungebärdig, sie sucht nicht das Ihre. Die Achtung ist der menschlichen Tugenden göttlichste.
(aus: A.U. Sommer: Die Kunst, selber zu denken - ein philosophischer Dictionnaire; Eichborn)

Die Frage. 
Montag, Juli 26, 2004, 23:26 - PRESSE
Auf die Frage "Was ist das Leben?"
wusste Anton Cechov nur zu antworten:
"Was ist eine Mohrrübe? Eine Mohrrübe ist eine Mohrrübe, mehr ist darüber nicht zu sagen."

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