Wir denken an die Armen... 
Freitag, Oktober 15, 2004, 13:52 - GEDACHTES
Wenn der dünne Franz sein Pausenbrot nicht aufisst, sondern in der Schultasche vergammeln lässt, und seine Mutter das sieht, dann sagt sie: "Schäm dich! In Afrika verhungern die Kinder!"
Wenn der dicke Franz unbedingt ein viertes Pausenbrot in die Schule mitnehmen will, dann sagt seine Mutter: "Schäm dich! In Afrika verhungern die Kinder!"
Der dünne Franz und der dicke Franz nehmen sich das sehr zu Herzen und schämen sich gar arg. Tapfer würgt der dünne Franz nun sein Pausenbrot hinunter, tapfer versagt sich der dicke Franz sein viertes Pausenbrot.
Aber deswegen wird in Afrika kein Kind vor dem Verhungern gerettet.
(Aus "Ein und alles" von Christine Nöstlinger & Jutta Bauer; Beltz&Gelberg).

Soviel zum Start der UNO-Kampagne "StopArmut2015", zu welcher sich heute auf dem Bärenplatz in Bern zahlreiche Menschen mit sehr ernsthaften Mienen an eine lange, gedeckte Tafel setzten (weisse Tischtücher, Porzellan, solides Besteck). Menu: Jede Menge Reis und kristallklares Wasser. Weithin sichtbar die Transparente zur Information der Passanten:
WIR ESSEN REIS UND TRINKEN WASSER - WIR DENKEN AN DIE ARMEN.
Wenn in München Schluss ist... 
Donnerstag, Oktober 14, 2004, 16:09 - GEDACHTES
dann beginnt's schon bald in Bern und Zürich...
Aber ohne mich. Ertrage solche alljährlich wiederkehrenden MassenFröhlichkeitsVeranstaltungen einfach nicht, weder hier noch anderswo. Ähnlich ergeht es mir mit der Fasnachtszeit im Februar: Diese von langer Hand vorbereitete, wohlorganisierte, durch vorbestimmte Daten und Uhrzeiten genaustens terminierte Zeit der kollektiven Fröhlichkeit und Ausgelassenheit - finde das dann doch eher eine traurige denn eine fröhliche Angelegenheit... Bin jeweils sehr froh, dass ich mir die Freiheit leisten kann, an derartigen Traueranlässen nicht mit dabei sein zu müssen. Und welches Glück, von Menschen umgeben zu sein, welche mich nicht zu solchen Veranstaltungen einladen oder gar dazu überreden wollen!
Ach, ist das Leben schön ohne Oktoberfest und Karneval...

Die Zeiten ändern sich. 
Dienstag, Oktober 12, 2004, 21:27 - GEDACHTES
Die Grundbedürfnisse des Menschen, seine Wünsche, Sehnsüchte, Träume... bleiben wohl stets die selben.
Werbebild, entstanden 1959.

Copyright by VW-AG, Wolfsburg
Das geht aber... 
Samstag, Oktober 9, 2004, 15:57 - GEDACHTES
...wieder mal...
...sehr schnell...

...mit diesem Herbst!
ANDERstadt-Ansichten. Nr. 8. 
Freitag, Oktober 8, 2004, 16:11 - GEDACHTES
Das mach' ich jetzt nur aus lauter Freude wegen dem gestern erschienenen NZZ - Artikel von W.E. über den langsamen Abschied vom Sommer an der ligurischen Küste. Da spendier' ich dann gleich die aktuellen Illustrationen dazu.

Alassio; veduta dal molo.
Den Artikel kann ich aus meiner Sicht folgendermassen ergänzen:
Genau in diesen ersten Oktobertagen verschwinden endlich die letzten Überreste der Badesaison: Die den freien Blick aufs offene Mittelmeer leider mehrheitlich versperrenden Badehäuschen werden in abtransportierbare Einzelteile zerlegt und zusammen mit Sonnenschirmen und Liegestühlen bis Anfang Mai wind- und wettersicher gelagert. Der in der Regel milde, für mich bedeutend attraktivere - wie soll ich ihn nennen - WinterSommer? - kann endlich beginnen...

Alassio; al mare, vicino passeggiata Toti/piazza Paccini.
Narzissten. 
Donnerstag, Oktober 7, 2004, 09:51 - GEDACHTES
In zahlreichen Weblogs geschnüffelt.
Bilanz: Narzissten, allesamt.
Mich eingeschlossen.
Doch für mich nehme ich in Anspruch:
Lieber selbstverliebt
als selbstverleugnet.
Gedankenblitz. 
Freitag, Oktober 1, 2004, 11:54 - GEDACHTES
Ist es denn
so langsam
aber sicher
das Ende,
wenn die Welt
überwiegend
aus Dingen besteht,
die einen
kaum noch
berühren?
Hmm - dann muss sich das Ende, wenigstens in meinem Fall, doch noch ein wenig gedulden. Auch wenn es hin und wieder aufblitzt.

Unnützes Wissen. 
Donnerstag, September 30, 2004, 20:04 - GEDACHTES
Da weiss ich doch
dass das Meer
immer da ist
immer gleich aussieht
sich bestimmt nicht
verändert hat -
und dann jedes Mal
dieses überraschte
beinahe unglaubliche Staunen
dass dem
tatsächlich
auch so ist...

Bald schon 3-Monate-a.more.s-Jubiläum! 
Dienstag, September 21, 2004, 14:22 - GEDACHTES
Dazu ein paar Jubiläums-Gedanken:
-Geändert hat sich eigentlich nicht viel, oder bilde ich mir das nur ein? Was ich seit Jahren in meinen (bisher 5) Moleskine- und anderen Notizbüchern festhielt, halte ich jetzt einfach im Weblog fest (Ausnahme: die ganzganzganz privaten Dinge sowie die Skizzen/Zeichnungen/Collagen). Mein sechstes Moleskine liegt zwar längst bereit, doch...
-Ich habe weder die Absicht noch das Gefühl, für ein Publikum, für eine grosse Gemeinde zu schreiben. Ist weiterhin, so rede ich mir wenigstens ein, vor allem und nur für mich persönlich - wie bislang in den Notizbüchern; eine Art Selbstbefriedigung. Was mich fasziniert, ist einerseits die neue und andere Möglichkeit, etwas kreativ zu gestalten (obwohl meine Informatik-Kenntnisse arg limitiert sind und ich weiss, dass da noch viel, viel mehr möglich wäre), und andererseits endlich die Aufarbeitung meines immensen Stapels von "für später, für die Ewigkeit" aufgehobenen Zeitungsausschnitten, Bildern, Illustrationen, Schnipseln... die Gewissheit (?), dass sie hier besser, sicherer aufbewahrt sind, weniger schnell unter- oder verlorengehen... die Ewigkeit ist greifbarer geworden, sozusagen...
-Überlege mir, die Comment-Möglickkeit wegzulassen - brauche ich die? Die meisten Kommentare bekomme ich eh über separates Email, und diejenigen, welche meine Mail-Adresse nicht kennen und mir etwas mitteilen wollen, finden sie im Impressum...
-Meine kleine Digitalkamera begleitet mich weit häufiger als früher. Skizziere, zeichne weniger...
-Da meine Telephonrechnungen stiegen und stiegen: Schon bald auf ADSL-Abonnement gewechselt...
-Mit "Weblog" und "bloggen" tue ich mich schwer - "Internet-" oder "Web-Journal" sowie ganz einfach "schreiben" sind mir sympathischere Begriffe. Na ja, letztlich unwichtig. Tagebuch? Nein. Notizbuch... Chronik... ja - wie die Städte-Schreiber im Mittelalter, welche Ereignisse im Stadtleben fortlaufend festhielten. Weblogs sind Chroniken, welche Ereignisse, Gedanken, Produkte, Prozesse, "Bilder" eines Menschenlebens fortlaufend festhalten. Blogger gleich Lebenszustandsbeschreiber, eigentlich.
-Eine grössere Schrift wäre nicht schlecht.
-Ein bisschen Ordnung schaffen wäre auch nicht schlecht. Beiträge Themen zuordnen. Habe bereits Mühe, wenn ich etwas Bestimmtes wieder finden will...
-Backlinks-Funktion einbauen... obwohl ich ja eigentlich nur für mich schreiben will - Gewissheit bekommen - wirklich nur für mich?
-Die ewige Frage: Wann kommt jemand und verklagt mich wegen Copyright-Verletzungen? Muss da noch ein bisschen besser aufpassen.
Vierzig vorbei. 
Montag, September 13, 2004, 21:33 - GEDACHTES
"Da wären wir also
40 und mehr
und sehen mit leichtem Erstaunen
was wir geworden sind
und was nicht..."
So der Beginn eines langen Gedichts von
Franz Hohler (Vierzig vorbei; Luchterhand Literaturverlag).
Und mit leichtem Erstaunen und ebensolcher Erleichterung stelle ich fest: Es gibt doch wenigstens noch EINE Gerechtigkeit auf dieser Welt... es erwischt gnadenlos eine(n) nach dem andern: Jeff Bridges bereits 55, Harrison Ford biblische 62, Melanie Griffith/Rosanna Arquette/Spike Lee allesamt 47, Jane Campion genau 50, Julianne Moore 44, Jodie Foster 43, Keanu Reeves 40, Björk auch bald - ICH BIN NICHT ALLEIN! Gleich mal nachschauen, wie's um Kathleen Turner steht - ebenfalls jemand, mit dem ich gross geworden bin...

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