Er spricht! 
Sonntag, November 20, 2005, 21:28 - PRESSE
"Don't ask me nothin' about nothin' - I just might tell you the truth." (Bob Dylan)

Bislang gehörte es zum Setting, dass er schwieg, wenngleich auf die beredteste Art und Weise. Virtuos seine Taktiken, keine Interviews zu geben. Legendär seine ans Nullsilbige grenzende Lakonie auf Konzerten. Ließ er sich doch einmal zu einem Kommentar hinreißen wie damals in der Free Trade Hall zu Manchester, als die Judas-Rufe im Publikum so laut wurden, dass kurzfristiges Zurückbelfern nicht zu vermeiden war, überließ er die abschließende Antwort immer noch der Band, die bereits hinter ihm mit den elektrischen Gitarren im Anschlag wartete. Auslöschung von Rede durch Sound, die überlieferte Anweisung: »Play it fucking loud!«

Sollte dereinst einmal Bob Dylans gesammeltes Schweigen erscheinen, es füllte Bände. Eine Bibliothek nicht gesprochener Worte, übertroffen nur von den gesammelten Fußnoten seiner Jünger, herausgefordert vom Schweigen des Meisters. Vielleicht wird Dylan, der nichts mehr hasst als die Schubladen, in die man ihn stecken wollte, nach seinem Tod einmal nicht als Sänger, sondern als Psychoanalytiker seiner Generation in die Geschichte eingehen. Schließlich hat er Fantasien aller Art auf sich gezogen, um sie zugleich an den Absender zurückzuweisen, und so einen unendlichen Strom der Rede provoziert. Sicher ist, dass dieses Gleichgewicht des Schreckens vier Jahrzehnte andauerte. Umso überraschender, dass er sich nun zu einem sensationellen Schritt entschlossen hat: Er spricht.

Kein Witz. In Martin Scorseses dreieinhalbstündiger Dokumentation No Direction Home spricht Dylan über Dylan. Und zwar nicht, wie in den vergangenes Jahr erschienenen Chronicles, in dürren Buchstaben, nein, er hält seinen alt gewordenen Dickschädel frontal in die Kamera, sodass man darin lesen kann wie in einem Buch. Eine Autobiografie der Linien und Falten unter beachtlichen Tränensäcken, gekrönt von der berühmten Pudelfrisur, die mehr denn je wirkt wie eine falsch herum aufgesetzte Perücke. Als wäre das nicht schon schockierend genug, scheint er auch noch zu lächeln. Deutlich genug jedenfalls, um einen ebenso eindeutigen wie unerhörten Befund zu rechtfertigen: Dylan kann selbstironisch sein. In all den Jahren hat der alte D. eine gewisse Distanz zu der Figur entwickelt, die er in den frühen Sechzigern einmal war. (...)

Dies und noch mehr ist nachzulesen im lesenswert-schönen Artikel von
Thomas Gross in der ZEIT 43/20.10.2005:
In meiner kleinen Stadt. 
Sonntag, November 20, 2005, 21:23 - GEDACHTES
Da war gestern Freitag noch Normalbetrieb.
In der Nacht auf Samstag wurde offenbar auf radikalen Weihnachtsbetrieb umgestellt.
Überall und ausnahmslos.
Nur Sterne, Glimmer, Glitzer, Engel, Lametta, Fassaden-Nikoläuse und Adventskalender gesehen heute.
Ich würd’ dann vorschlagen:
Feiern wir Weihnachten doch an diesem Sonntag – das gibt dann einen ruhigen Novemberrest, einen sehr ruhigen Dezember… und die Geschäfte könnten ab übermorgen Montag z.B. die Frühlingsmode präsentieren...
Wär doch was.
...übenübenübenüben... 
Donnerstag, November 17, 2005, 16:32 - KÖRPERARBEIT



soon... 
Mittwoch, November 16, 2005, 23:35 - KINO & FILM & TV
Wahrscheinlich in einer Woche.
Evolution. 
Mittwoch, November 16, 2005, 22:15 - SONSTIGES

And the answer is... 
Mittwoch, November 16, 2005, 19:14 - MUSIK

Honigmelonenmond. 
Dienstag, November 15, 2005, 20:15 - VOLLMOND
Da steckt der "Honigmelonemond" drin: die Süsse einer Honigmelone
und die Melancholie und Mystik einer Vollmondnacht.

aues wo mir isch ghört o dir
i dere grosse, wyte breiti
bisch frei wie d flucht
wiud wie dr wind
nimm dir e schnitz
vo däm honigmelonemond
vo däm honigmelonemond
die nacht isch liecht
wie ne mandublüete
liecht wie di schnuuf i mym ohr
i dere grosse, wyte breiti
nimm dir e schnitz
vo däm honigmelonemond
vo däm honigmelonemond
's isch scho so schön dass es weh tuet
i dere grosse, wyte breiti
nimm dir e schnitz
vo däm honigmelonemond
vo däm honigmelonemond
Vollmondtee. 
Dienstag, November 15, 2005, 19:57 - VOLLMOND
Mariage Frères, Paris
Réalité et désir. 
Dienstag, November 15, 2005, 19:56 - GEDACHTES
Je prends mes désirs pour la réalité car je crois en la réalité de mes désirs.
"Oder wollen wir uns... 
Dienstag, November 15, 2005, 19:50 - BÜCHER
... beide zu einer Herrschaft begeben, für unser ganzes Leben, du als Hausmädchen, ich als Hund?“
(aus einem Brief von Robert Walser an seine Schwester)

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