"Aber wenn dein Herz ... 
Sonntag, November 22, 2015, 22:13 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... voll Liebe ist - egal, ob für einen Mann, eine Frau, ein Kind, für das Leben, für die Welt - dann ist derjenige, der dir am Herzen liegt, auch am ehesten in der Lage, dich zu verletzen."

"Die grausamen Möglichkeiten des Lebens schienen mir furchteinflössender, als tot zu sein."

Carmen Eller im Gespräch mit Zeruya Shalev. NZZ-Feuilleton vom 17.11.2015.
... Und auf einmal ist es da ... 
Freitag, Oktober 30, 2015, 18:31 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... das Blitzen in den hellen blauen Augen, das begleitet wird von einem schelmischen Lachen, dem sich niemand entziehen kann.

Obwohl, zum Lachen ist ihm eigentlich nicht zumute. Das linke Bein tut heute weh bei jedem Schritt. Und überhaupt, sagt er, er spüre eben das Alter. Doch Krankheiten und Unfälle begleiteten ihn ein Leben lang. «Drôle de corps» habe ihn seine Mutter genannt. Mit einem Herzfehler auf die Welt gekommen und als Kind von Rheuma geplagt, habe er jahrelang nicht herumrennen dürfen wie andere Kinder, erzählt er: «Aber man kann Krankheit ja als Abenteuer verstehen, richtig surrealistisch.» Drei Herzinfarkte und eine Krebserkrankung haben ihn in den letzten Jahren geplagt, auf einem Auge ist er blind. Sobald eine Krankheit ausgestanden war, sei eine andere gekommen, bilanziert er und nennt im gleichen Atemzug die Gegenmittel, die ihn bei aller Unbill am Leben erhielten: Humor und Arbeit.

kuhaZH L1010476

Gefunden auf NZZ online - zur Person von Tomi Ungerer, aus Anlass der Ausstellung "INCOGNITO" im Zürcher Kunsthaus. INCOGNITO deshalb, weil v.a. sein weniger bekanntes künstlerisches Werk (Collagen, Assemblagen, Plastiken) zugänglich gemacht wird. Gezeigt wird auch der Film "Far out isn't far enough" aus dem Jahr 2012, der einem breiteren Teil des Publikums wahrscheinlich nicht bekannt sein dürfte - in seiner ganzen Länge!

Link: http://www.kunsthaus.ch/de/ausstellunge ... content%3D

Bildquelle:
Kunsthaus Zürich
Tomi Ungerer - Great Expectations, 2009
The Tomi Ungerer Collection, Ireland
© Diogenes Verlag AG, Zürich / Tomi Ungerer
Erkenntnisse, Empirie und Theorien ... 
Donnerstag, August 6, 2015, 09:30 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... das sind die Pfeiler, auf die sich Politik stützen sollte. Es gibt viele Politiker, die unbelastet von Fakten ihre Ideologie als richtig vertreten. Das ärgert mich genauso wie die Arroganz der Macht: Nur weil man über eine Mehrheit verfügt, drückt man Dinge durch und ignoriert dabei Fakten. Das mag ich nicht.

F. Gutzwiller - aus: NZZ Nr. 178 vom 05.08.2015, S. 13
Maja Plissezkaja 
Sonntag, Mai 10, 2015, 18:12 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
20. November 1925 bis 2. Mai 2015

Sie tanzte den weissen, den schwarzen und den sterbenden Schwan. Sie war Anna Karenina, Carmen, Isadora in der Choreographie von Béjart, Phaedra (Serge Lifar); sie frog als Kitri (Don Quixote) und Sarema ("Die Fontäne von Bachtschissarai") mit dem Dolch in der Hand durch die Luft - und sie war eine aussergewöhnlich mutige, charaktervolle Frau.

Wir liebten dich, Maja. Schön, dass es dich gab!

Im Namen deiner Verehrer: Verena

Erschienen in der Nr. 106 der NZZ vom 09. Mai 2015.


Beinahe könnte man sagen ... 
Sonntag, Februar 8, 2015, 10:43 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... das Küstenstädtchen Netanya nördlich von Tel Aviv sei die französische Hauptstadt Israels. In der Fussgängerzone nahe der Strandpromenade scheint Französisch die meistgesprochene Sprache zu sein, es gibt französische Illustrierte zu kaufen sowie knusprige Baguettes, Eclairs, Petits Fours und andere Köstlichkeiten in der echt pariserischen Patisserie.
(...)
«Das Problem ist, dass viele, die mitten im Arbeitsleben stehen, nicht so einfach von einer Sekunde auf die andere aus Frankreich weggehen können. Also beginnen sie damit, dass ihre Frauen und Kinder in Israel Wohnsitz nehmen, während sie selbst einstweilen pendeln.»
(...)
Er selbst kam schon vor zehn Jahren nach Israel, weil er sich in Frankreich nicht mehr wohl fühlte : «Doch heute herrscht dort nicht nur Angst, sondern eine echte Gefahr», sagt der heute 67-Jährige. «Wenn man mit einer Kippa geht, riskiert man, angegriffen zu werden.» Das Argument, dass ja auch Israel kein ungefährliches Pflaster sei, ist für ihn nicht relevant: «Hier sind wir zu Hause, wir sind alle solidarisch, und die Armee ist stark. Alle hier sind wachsam und vorbereitet. Wenn man irgendwo eine abgestellte Tasche sieht, ruft man sofort die Polizei. Hier fühle ich mich besser beschützt.»
(...)
«Ich sehe hier jetzt Leute, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie je nach Israel auswandern würden. Es ist keine Modeerscheinung – die Auswanderung ist jetzt eine Notwendigkeit für die Juden Frankreichs geworden!»
(...)
«Wir waren immer sehr glücklich in Frankreich, aber dann kam eine grosse Veränderung, und man konnte als religiöser Jude nicht mehr auf der Strasse gehen, ohne Angst vor Angriffen zu haben. Meine Frau hat sich jedes Mal geängstigt, wenn unser Kleiner nur im Viertel etwas kaufen ging, es war eine unerträgliche Situation, wir konnten nicht mehr so leben.»
(...)
Im vergangenen Jahr haben sich 7000 Franzosen in Israel niedergelassen, doppelt so viele wie im Jahr davor. Für 2015 rechnet man mit einem neuen Rekord von über 15 000 Einwanderern aus Frankreich. Die offizielle Adresse für die Ankommenden ist das Einwanderungsministerium. Israel war immer schon ein Immigrationsland und ist daher routiniert darin, eine grosse Zahl von Neuankömmlingen aufzunehmen. Dennoch hat man laut Elad Sivan, dem Sprecher des Ministeriums, in der für die Franzosen zuständigen Abteilung das Personal aufgestockt, um mit den vielen Anfragen und Ansuchen Schritt halten zu können: «Wir sind bereit, jeden Juden, der nach Israel kommen will, aufzunehmen. Eine Million, wie Ende der 1980er Jahre bei der Einwanderung aus der Sowjetunion, wird es diesmal nicht, aber Frankreich war im letzten Jahr das Land, aus dem die meisten Einwanderer gekommen sind. Und der Staat muss sich darauf einstellen, einer neuen Welle von Zehntausenden den Weg zu ebnen.» Jene, die ihre Alia machen – das ist der hebräische Ausdruck für die Einwanderung –, bekommen hier finanzielle Hilfe, günstige Sprachkurse, Stipendien, Einstiegsermässigungen bei Krankenkassen, Ratschläge für Arbeits- und Wohnungssuche sowie bei Geschäftsgründungen und auch Unterstützung beim Einschiffen der Container mit ihrer Fahrhabe.
(...)
«Alle sprechen davon, Frankreich zu verlassen, egal, ob sie Zionisten sind oder nicht, religiös oder säkular, sie fühlen sich dort nicht mehr sicher, und sie wissen, dass sie hier mit offenen Armen empfangen werden.» Die junge Französin ist stolz darauf, in ihrer Funktion ihren Landsleuten bei der Integration im neuen Land unter die Arme greifen zu dürfen: «Das Ministerium tut viel für diese Leute, damit sie in den ersten Jahren in Israel, bis sie sich eingewöhnt haben, gute Bedingungen vorfinden. Egal, ob Studenten oder Pensionierte, wir versuchen alle, die kommen, je nach Alter und Situation bestens zu unterstützen.» Und auch sie fühlt sich in Israel trotz allen Krisen und Kriegen besser beschützt als in Frankreich und fasst mit ihrem Statement das zusammen, was alle zu denken scheinen: «Ja, es gibt auch hier Attentate, Terroristen und Angst, aber hier haben wir eine Armee, die uns schützt. Und wir wissen, wir sind hier zu Hause.»


Aus dem Feuilleton der NZZ Nr. 27 vom 03.02.2015, in Auszügen ungekürzt und unverändert wiedergegeben.

Meldungen aus dem Zustand der Welt - das Beängstigende dabei: man schreibt das Jahr 2015.
Zusammen mit anderen Zustandsmeldungen, von denen man annehmen durfte, dass sie sich nie mehr wiederholen würden.

Und sie wiederholen sich doch.

Man versteht jeden, der die nächstbeste hohe Klippe besteigt, sich die mitgeführte Flasche Höchstprozentiges innerhalb von 5 Minuten genehmigt und sich dann von ebendieser Klippe in die Tiefe stürzt - nein, mit einer solchen Welt möchte man am liebsten nichts, aber auch wirklich gar nichts zu tun haben.
Die einzige reale Hoffnung als Hoffnung ohne Chance. 
Donnerstag, Juli 17, 2014, 21:56 - PRESSE
Beitrag von sb_admin

Finbarr O'Reilly / Reuters

(...) Die einzige reale Chance für dieses blutende Land ist wahrscheinlich ein totaler Führungswechsel auf beiden Seiten. In Israel brauchen wir eine versöhnungsbereite Regierung, die nicht nur den Frieden sucht, sondern die Art und Weise, wie wir Araber in diesem Land wahrnehmen, von Grund auf verändert. (Seltsam. Als ich dabei war, diesen Satz zu schreiben, ging ein Bombenalarm los. Ich musste vom Schreibtisch aufstehen und mich mit meinen Kindern im Treppenhaus unterstellen; in unserem Haus gibt es keinen Luftschutzkeller.) Und ja, wir brauchen eine versöhnungsbereite, nichtfundamentalistische, nichtreligiöse palästinensische Führung, welche die Art und Weise, wie Israeli von den Arabern wahrgenommen werden, von Grund auf verändert. Dumm, wie es tönen mag: Auf beiden Seiten brauchen wir Führer, die uns daran erinnern, dass wir alle nur Menschen sind. Wie gross ist die Chance, dass so etwas in absehbarer Zeit geschieht? Darauf wetten möchte ich jedenfalls nicht.

Link: [Ganzer Artikel]
In Israel ... 
Dienstag, Mai 20, 2014, 22:45 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... - so war heute der hiesigen Nichtgratispresse zu entnehmen - setzen die Gratisblätter der etablierten Presse arg zu. Nun macht sich unter Politikern Unmut breit. Sie plädieren für ein Verbot der Gratispresse.

In Israel haben sich in den letzten Wochen die Auseinandersetzungen in der schon länger krisengeschüttelten Presseszene zugespitzt. Grund dafür ist die zunehmende Verdrängung der traditionellen liberalen Blätter durch rechtsorientierte Gratiszeitungen, die laut der jüngsten Datenerhebung zur Reichweite der hebräischsprachigen Tagesblätter mittlerweile den ersten und dritten Platz in der Liste belegen. Das traditionsreiche, immer schon regierungskritische Massenblatt «Jediot Achronot» ist zum ersten Mal seit vier Jahrzehnten auf den zweiten Platz abgerutscht. Eindeutige Gewinnerin ist die Gratiszeitung «Israel Hayom» (Israel heute), die nun mit einer Auflage von rund 320 000 Exemplaren an Werktagen den Markt dominiert.

Mehr [hier]
Das Wort der Woche. 
Sonntag, Mai 18, 2014, 23:56 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
LEBENSBILANZSUIZID.

Richtiges Signal, meint der hier schreibende Laie - ganz im Gegensatz zu den sog. "Fachleuten".

Mehr dazu: [NZZ Nr. 113 vom 17. Mai 2014]
... Dürrenmatt empfahl ... 
Freitag, April 25, 2014, 23:38 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... das Leben als Komödie zu sehen, aber der Mann war, wie wir alle wissen, etwas dumm. Man kann manches grauslich komisch finden, aber das Leben ist keine Komödie.

Es gibt Angenehmes, Schönes nicht. Das Alter ist ein Massaker. Da hat PhilipRoth leider recht.

Der unrettbar an Krebs erkrankte Schriftsteller Wolfgang Herrndorf notierte nach dem Kauf eines Revolvers: "Die gelöste Frage der Exitstrategie hat eine so durchschlagend beruhigende Wirkung auf mich, dass unklar ist, warum das nicht die Krankenkasse bezahlt. Globulin ja, Bazooka nein. Schwachköpfe."
Ein toller Satz. Ich habe ihm daraufhin ein Kärtchen geschrieben. Man sollte den Giftbecher auf Krankenschein bekommen. Sonst zwingt man die Leute dazu, sich am Kanal eine Kugel in den Kopf zu schiessen oder sich vor den Zug zu werfen - was ich dem Zugführer gegenüber ungehörig finde. Ich werde mein Ende selber in die Hand nehmen. Ich habe eine Exitstrategie gefunden. Ich hätte keine Lust, in die Schweiz zu fahren und einer Combo von Ärzten eine Sterbeerlaubnis abzutrotzen.

Fritz J. Raddatz im aktuellen [MAGAZIN] Nr. 17 vom 25. April 2014: Man kotzt die Welt an, die einen ankotzt.
Die Masse guter Bücher ... 
Donnerstag, Januar 9, 2014, 05:49 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... quält auch 2014.

(...) Wirklich zu schaffen macht die Masse des Guten, die tagtäglich auf den Buchmarkt drängt. Hier herrscht die permanente Überforderung durch ein wachsendes Riesenangebot, zumal jeder sich ausrechnen kann, wie viel er bis zu seinem Lebensende noch lesen kann, wenn man großzügig [vier Bücher pro Jahr ansetzt ...]

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