"I'm not telling you ... 
Montag, Dezember 23, 2013, 23:36 - GELESENES
Beitrag von sb_admin
... to make the world better, because I don’t think that progress is necessarily part of the package. I’m just telling you to live in it. Not just to endure it, not just to suffer it, not just to pass through it, but to live in it. To look at it. To try to get the picture. To live recklessly. To take chances. To make your own work and take pride in it. To seize the moment. And if you ask me why you should bother to do that, I could tell you that the grave’s a fine and private place, but none I think do there embrace. Nor do they sing there, or write, or argue, or see the tidal bore on the Amazon, or touch their children. And that’s what there is to do and get it while you can and good luck at it.
- Joan Didion
Vom Recht, das Leben heiter zu verlassen. 
Freitag, Dezember 20, 2013, 20:53 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
Auf dem Bett liegend, Hand in Hand, wurden sie aufgefunden. Romantische Liebe, ewig vereint, bis in den Tod, die Medien haben in ihren Berichten wiederkehrend dieselben Motive betont. Und hinzugefügt: Das Paar sei erstickt, die Köpfe in Plastiktüten.

Ein altes Paar hat sich Ende November in Paris das Leben genommen: ein Mann, eine Frau, die in nur einer einzigen Ehe Jahrzehnte des Lebens miteinander verbrachten, zwei mündige Staatsbürger der weltlichen Republik, gleich an Rechten, durchaus unabhängig voneinander, gebildet, heiter und elegant. Eine eher bürgerliche als aristokratische Utopie der Moderne, ein französischer Mythos, den auf seine Art auch das linke Paar Beauvoir/Sartre zu verkörpern schien. Als sich der Sozialphilosoph André Gorz und seine Frau Dorine 2007 gemeinsam im hohen Alter das Leben nahmen, lag darin auch ein Moment dieser Utopie. Nicht anders in Michael Hanekes preisgekröntem Film Liebe, in dem sich die lebenslange Liebe zuletzt durch das Töten des geliebten Menschen beweist.

Und nun also das Ehepaar Georgette und Bernard Cazes. Alles an diesen beiden entspricht dem Mythos: sie eine stets stilvoll gekleidete, geistreiche Literaturprofessorin, Schulbuchautorin, Mutter, er ein ehemaliger hoher Staatsbeamter, Offizier der Ehrenlegion, Vater, beide 86 Jahre alt, zusammen seit 60 Jahren, Pariser gebildete Oberschicht. Sie haben dem Tod wie zuvor dem Leben selbstbestimmt die Stirn geboten. (...)

Nach dem Tod der Cazes’ wird nun zweifellos in der Debatte auch eine Rolle spielen, was das Ehepaar in seinem letzten Brief einforderte: das besondere Recht alter Menschen, "das Leben heiter zu verlassen". "Mit welchem Recht", fragt dieser Brief anklagend, zwinge der Staat seine Bürger, die alle Pflichten für das Land erfüllt hätten, zu grausamen Methoden des Selbstmords? Warum dürfe ein Mensch, der genug vom Leben habe, nicht ruhig und selbstbestimmt sterben? (...)

Aus dem Feuilleton der ZEIT Nr. 51 vom 12.12.2013 unter dem Titel: [Komm, schöner Tod] - sehr aufschlussreich auch die anschliessenden Leserkommentare.
Vorbehaltlose Zustimmung. 
Freitag, November 22, 2013, 15:31 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
(...) So kann es sein, dass jemand die Vorstellung, dereinst von anderen in geistiger Umnachtung wahrgenommen zu werden, als dermassen würdelos empfindet, dass er vorher sterben will.

Teilt Bieri diese Position?

"Ja, erhielte ich die Diagnose Demenz, würde ich meinem Leben ein Ende setzen", sagt er. Von einem bestimmten Stadium des Verfalls an würde er nicht mehr leben wollen; es gebe für ihn keinen schrecklicheren Verlust als jenen der emotionalen und gedanklichen Identität. Zum Glück bleibt ihm vorerst ein solcher Schritt erspart, auch alt fühlt er sich noch nicht. (...)

Aus:
NZZ Nr. 272 vom 22. November 2013 - Peter Bieri - Philosophie für Nichtakademiker.
(...) Ich empfinde meine Arbeit ... 
Samstag, September 28, 2013, 18:56 - PRESSE
Beitrag von sb_admin
... jedenfalls nicht als Herausforderung, will mich nicht steigern, das überlasse ich dem Zirkus und dem Sport. Ich tue einfach mein Bestes. Ich denke nie, dass das, was ich mache, herausragend ist, diese Überzeugung hatte ich nie. (...)

Javier Marías im Interview - [Wir leben in lächerlichen Zeiten]
Der Olivenbaum ... 
Freitag, September 20, 2013, 14:17 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
.... ist ein langsamer Denker,Geduld und Zählebigkeit sind seine Lebensthemen. Er will nicht gleich alles sofort hergeben. Sein Wachstum verläuft bedächtig: In den ersten sieben Jahren entwickelt er sich ohne Eile, vom siebten bis zum fünfunddreissigsten Lebensjahr wächst er allmählich, bei nur leicht steigender Ernte. Dann ist er endlich voll entwickelt und trägt für die nächsten gut hundert Jahre mit ruhiger Regelmässigkeit Früchte. Mit etwa einhundertfünfzig Jahren beginnt er zu altern, der Ertrag lässt nach, aber ein paar hundert Jährchen hält er schon noch aus, auch wenn er meist nur noch eine symbolische Ernte abwirft. Um Wurzeln und Stamm herum spriessen aber längst die Nachfolger, das heisst: er selbst, als unverwüstlicher Neugeborener.

Aus: Ralph Dutli - Liebe Olive. Eine kleine Kulturgeschichte. Wallstein, 2013.
In einem Gespräch ... 
Mittwoch, September 18, 2013, 22:54 - GELESENES
Beitrag von sb_admin
... mit der Hamburger «ZEIT» wird 2010 eine wachsende Distanz Marcel Reich-Ranickis zur Gegenwart deutlich. Gewisse Züge einer Bilanz auch, Revisionen und etwas Bitternis. Stolz auf sein Lebenswerk sei ihm fremd. Stolz überhaupt ein unbekanntes Wort und die Freude an der Literatur nicht mehr die gleiche. Und er schliesst: «Ich bin nicht glücklich. Ich war es nie in meinem Leben. Ich war es nie.»
«Wenn die Tage gezählt sind, zählt eben jeder Tag.» 
Donnerstag, September 12, 2013, 19:47 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... Spätestens dann, wenn das flüchtige Lob des Tages schwindet, wird deutlich: Wie weit man auch gekommen sein mag, man hat es nicht weit gebracht. Denn die ganze Betriebsamkeit und Wichtigtuerei des Alltags führen nirgendwohin. Auf diese Weise relativiert das Alter alle menschlichen Wichtigkeiten. Selbst die sogenannten Hauptsachen bedeuten nicht mehr sehr viel. Es steckt nicht so viel dahinter, wie wir gerne glauben möchten. Fast ist es nichts damit. Sicherlich bleibt vieles bedeutsam für uns. Auch kann das Leben als Geschenk empfunden werden, das Gefühle der Dankbarkeit hervorruft. Doch eine Zumutung bleibt es trotzdem. Denn auf dem Grunde allen menschlichen Gelingens schlummert ein Scheitern - die letzte Vergeblichkeit all unserer Mühen.
Insbesondere das Alter öffnet die Augen für solche desillusionierenden Einsichten. Es zeigt die Brüchigkeit, Unbeständigkeit und Vergänglichkeit alles Menschlichen auf. In diesem Sinne ist das Alter die schonungslose Wahrheit des Lebens. Ohne Selbstironie lässt sich die Trauer hierüber kaum ertragen. Sicherlich ist das Lebensabenteuer grossartig , aber doch fast nichts.

Einleitung des Herausgebers. [Odo Marquard - Endlichkeitsphilosophisches]. Reclam, 2013.
Take a look at her. 
Montag, September 9, 2013, 22:01 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
Have you ever seen a woman with an uglier face than that? I doubt it.
But the funny thing is that Mrs Twit wasn't born ugly. She'd had quite a nice face when she was young. The ugliness had grown upon her year by year as she got older.
Why could that happen? I'll tell you why.

(click to enlarge - for better reading ... to get to know about the WHY!)


Thank you, Roald Dahl.
Es ist ... 
Mittwoch, September 4, 2013, 15:34 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... wie bei einer Sanduhr: Der Sand, anfangs überreich im obern Glas, rinnt unerbittlich nach unten ... -Zitat aus: Reise an den Rand des Universums. Urs Widmer, Diogenes, 2013.


Wenn die Tage gezählt sind ... 
Dienstag, September 3, 2013, 18:39 - BÜCHER
Beitrag von sb_admin
... zählt eben [jeder Tag.]

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